Berufsförderungswerk Bad Wildbad: Die Digitalisierung verbessert den Gesundheitsschutz unseres Personals

Im Berufsförderungswerk Bad Wildbad mit der Heinrich-Sommer-Klinik bereiten sich Menschen, die sich krankheits- oder unfallbedingt neu orientieren müssen, auf ihre berufliche und private Zukunft vor. Mitten im Alltagsgeschehen übernimmt der Reinigungsroboter Robomatic Marvin die Bodenreinigung im Eingangsbereich. Frau Ingrid Kollmer, Leiterin der Hauswirtschaft, und ihr Team möchten auf Marvin nicht mehr verzichten.

Katharina Jacobi

Veröffentlicht  

Frau Kollmer, warum ist eine gründliche Reinigung in Ihrem Betrieb so wichtig?

In einer medizinischen Institution ist sie lebenswichtig, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

Sie haben die Reinigung Ihrer Böden modernisiert. Was hat zu diesem Schritt geführt – und warum gerade jetzt?

Wir planen einen Klinikneubau, und in diesem Prozess ist die Digitalisierung ein zentrales Thema. Drei Aspekte waren entscheidend:

  1. Der Reinigungsstandard soll hoch bleiben. Die Technik ermöglicht heute eine Sauberkeit, die wir manuell nicht mehr erreichen.

  2. Unsere langjährigen Mitarbeitenden werden älter, und die körperliche Belastung bei der Reinigung nimmt zu. Digitalisierung entlastet sie.

  3. Wir möchten den Mitarbeitenden die Angst vor der Modernisierung nehmen und die Vorteile aufzeigen. Wir erwägen den Einsatz neuer Technologien auch in anderen Bereichen, nicht nur in der Reinigung.

Sie haben sich im Zuge der Digitalisierung also für den Wetrok Reinigungsroboter entschieden. Wie viel Zeit sparen Sie damit?

Für das gesamte Haus sparen wir bis zu vier Stunden pro Tag.

Und wofür wird Marvin genau eingesetzt?


Er reinigt alle Böden im ganzen Haus – ausgenommen Teppiche. Das sind rund 5’400 m² Bodenfläche: Fliesen, PVC, Linoleum, Sicherheitsfliesen im Schwimmbadbereich und Parkett in der Turnhalle.

Wie haben Sie die Böden zuvor gereinigt?

Bis September 2023 hat das gesamte Team alle Böden manuell mit dem Mopp gereinigt.

Auf welche Arbeiten können Sie sich seitdem stärker konzentrieren?

Heute bleibt uns mehr Zeit für andere Aufgaben, zum Beispiel das Herrichten der Zimmer bei Patientenwechsel.

Sie setzen zusätzlich die Staubbindetücher Masslinn von Wetrok ein. Weshalb?

Weil Marvin nicht bis in die Ecken kommt, nutzen wir die Masslinn-Tücher für die staubbindende Reinigung. Dabei gilt: ein Tuch pro Raum – das beugt Keimverschleppung vor. Wir haben verschiedene Wetrok-Produkte im Einsatz und sind sehr zufrieden. Aber Marvin begeistert uns am meisten.

Was begeistert Sie besonders an Marvin?

Wie sehr uns der Roboter unterstützt: Wir gewinnen Zeit für andere Aufgaben. Dank des integrierten Dosiersystems setzen wir Reinigungsmittel und Wasser sparsam und effizient ein – das schont Ressourcen und senkt Kosten.

Wie lange haben Sie Marvin getestet?

Wir haben ihn direkt im Klinikalltag eingesetzt, um ein realistisches Bild zu bekommen. Ein kurzer Testzeitraum von drei bis vier Tagen wäre nicht aussagekräftig gewesen. In unserer Klinik leben rund 70 querschnittgelähmte Rollstuhlfahrende. Für uns war entscheidend zu prüfen, ob Marvin als Unterstützung oder Störung empfunden wird. Wir sind froh, dass er die Erwartungen erfüllt hat.

Welches sind die grössten Reinigungsherausforderungen?


Im Winter der Eingangsbereich: Feuchtigkeit und Streusalz von draussen belasten die Böden stark. Auch Gummiabriebe der Rollstühle sind hartnäckig. Zudem herrscht auf den Fluren reger Betrieb mit zu pflegenden Personen, Mitarbeitenden und Besuchenden. Marvin navigiert zuverlässig um sie herum – er hält an oder weicht aus, je nach Situation.

Wie reagieren die Patientinnen und Patienten auf Marvin?

Viele haben Freude an ihm, manche sehen ihn fast als Spielzeug. Einige begrüssen ihn sogar mit «Guten Morgen». Marvin lockert die Stimmung auf – fast wie ein Haustier.

Und wie reagierte Ihr Team?

Äusserst positiv! Die Mitarbeitenden haben Mut bewiesen, diese Innovation in ihren Alltag zu integrieren. Frau Galinec, heute unsere „Marvin-Spezialistin“, hatte zuvor keinerlei Robotik-Erfahrung. Durch den Roboter hat sie Selbstvertrauen gewonnen und neue Interessen entdeckt. Digitalisierung hat in diesem Fall sogar die Personalentwicklung gefördert. Auch die interne Wahrnehmung der Hauswirtschaft hat davon profitiert.

Welche weiteren Wetrok-Geräte nutzen Sie?

Wir arbeiten zusätzlich mit einer Scheuersaugmaschine, einer Exzentermaschine, einer Extrahiermaschine, einer Einscheibenmaschine, einem Wassersauger und einem Reinigungswagen.

Warum benötigen Sie noch die Nachläufer-Scheuersaugmaschine Mambo, wenn Sie Marvin besitzen?

Die Mambo ist für unsere grossen Unterrichtsräume vorgesehen. Aktuell setzen wir sie parallel zu Marvin ein – das ist effizienter. Beide Geräte ergänzen sich gut: Die Mambo ist wendiger und erreicht leichter die Ecken.

Ab welcher Bodenfläche lohnt sich der Einsatz eines Roboters?

Die Fläche ist ein Faktor, aber ebenso wichtig ist die Reinigungshäufigkeit. Bei uns wird sehr häufig gereinigt, dazu kommen Grundreinigungen in den Sommerferien. Hier ist Marvin eine grosse Entlastung. Es geht nicht nur um Sauberkeit, sondern auch um die Ergonomie. Das Arbeiten mit dem Mopp belastet den Rücken und den ganzen Körper stark.

Heisst das, Ergonomie und Gesundheitsschutz spielten eine wichtige Rolle bei der Entscheidung?

Definitiv. Vor allem im Eingangsbereich war die Arbeit sehr anstrengend. Durch das ständige Öffnen der Schiebetüre haben sich die Mitarbeitenden verschwitzt in der kalten Zugluft erkältet. Heute schützt uns Marvin auch in dieser Hinsicht.

«Ich empfehle Marvin allen, die grosse Flächen reinigen müssen – von Industriebetrieben über Einkaufszentren bis hin zu Spitälern und Pflegeeinrichtungen. Er sorgt für gründliche Reinigung und ist eine sinnvolle Investition, besonders im Care-Bereich.»
Ingrid Kollmer, Leiterin der Hauswirtschaft
Heinrich-Sommer-Klinik

Planen Sie weitere Roboter anzuschaffen?

Mit der bevorstehenden Verdopplung unserer Fläche durch den Klinikneubau ziehen wir einen weiteren Roboter in Betracht. Die jetzigen Erfahrungen helfen uns bei dieser Entscheidung.

Haben Sie noch einen Verbesserungsvorschlag für Marvin?

Ein freundliches Gesicht in Form von Aufklebern wäre schön. Das würde besonders Kinder und ältere Menschen erfreuen.

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